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Sortiergebäude der AKS

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Sortiergebäude der AKS

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Das Sortiergebäude der Kammgarn-Spinnerei Augsburg wurde 1889/90 von Jean Keller im Stil der Neorenaissance geplant. Das Gebäude befindet sich auf dem Areal der Kammgarn-Spinnerei im heutigen Textilviertel in Augsburg, leider hat es seit der Stilllegung der AKS keine Funktion mehr gefunden, bis es von uns als "virtueller Ausstellungsraum" für die Hommage an Jean Keller ausgewählt wurde.

Kontext

Die Geschichte der Kammgarn-Spinnerei Augsburg

Der Aufstieg der Stadt Augsburg zu einer der führenden Textilmetropolen in Deutschland begann in den 1830er Jahren als die noch heute stadtprägenden Ensembles der Textilindustrie entstanden. Neben der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA) gehörte auch die Augsburger Kammgarnspinnerei zu den ersten Textilherstellern, die sich auf Grund der idealen Voraussetzungen zur Energiegewinnung durch das gute Wasserwegesystem in Augsburg ansiedelten. 

Bereits im Jahr 1836 begann Johann Anton Friedrich Merz, der Gründer der Augsburger Kammgarn-Spinnerei, mit seiner Fabrik von Nürnberg nach Augsburg zu ziehen und diese auszubauen. Jean Keller übernahm dabei eine bedeutende Rolle, da er viele Gebäude des Areals plante und mitgestaltete, wie die farbig angelegten Gebäude unten zeigen.

Nutzung

Nutzung

Nach der Schur der Schafe wurden die abgeschorenen Wollvliese zu sogenannten Rohwolleballen von 200 - 300 kg verpackt, die dann vor dem Sortieren aus dem Lager geholt und ausgepackt werden mussten. Dieses Bild wurde allerdings vermutlich vor dem Nachbargebäude und nicht vor dem Sortiergebäude selbst aufgenommen, da die Farbigkeit der Fassade eher zum südlich gelegenen Dampfmaschinenhaus passt.

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Geschichte

Baugeschichte 1889/1890

Nach Plänen des Augsburger Architekten Jean Keller wurde das Sortiergebäude der Kammgarn-Spinnerei 1889/1890 an Stelle kleinerer Fabrikbauten aus dem Jahr 1860 gebaut. Für diesen ersten Bau wurde in die aus Ziegel gebauten Außenwände eine komplett hölzerne Innenstruktur eingestellt. Unmittelbar nördlich des Sortiergebäudes befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein Bürogebäude, das ebenfalls von Jean Keller geplant wurde und später einen Verbindungsbau zum Sortiergebäude erhalten sollte. Im Süden wurde das neue Gebäude vermutlich an die bestehenden Shedhallen der Wäscherei, sowie das Fabrikbad von 1871 angebaut.

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1889/90

1925

1930

1945

1955

2010

2020

Spurensuche

Ehemaliger Anbau des Ballenlagerhauses 

Noch sehr gut zu erkennen ist der bis 2009 bestehende Anbau des Ballenlagerhauses an der Nordfassade, wie auf dem Bild unten zu erkennen ist. Die Fenster, die noch vom ursprünglichen Bau bestanden wurden vermauert, da sie nicht länger zur Belichtung genutzt werden konnten.

Die Ziegel der vermauerten Fenster über dem Eingangsportal sind noch deutlich schöner und besser erhalten als die der übrigen Fenster. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Fenster deutlich später geschlossen wurden, da der Anbau erst östlich des Portals begann.

Im 2. Obergeschoss sind auch deutlich die schwarzen Verfärbungen der Ziegel zu erkennen, die auf die ehemals angebrachten, hellen Fassadenplatten zurückzuführen sind.  

Bereits vor dem Bau des Ballenlagerhauses bestand ungefähr an dieser Stelle ein Anbau des damals bestehenden Verwaltungsgebäudes von Jean Keller. Allerdings tangierte dieser Anbau das Sortiergebäude lediglich im 1. Obergeschoss und ließ im Erdgeschoss Raum für einen Durchgang zwischen den Gebäuden.

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Das Erbe

Das Erbe Jean Kellers

Durch zahlreiche Umbauten, Erweiterungen und kriegsbedingten Wiederaufbaumaßnahmen sind von Jean Keller selbst leider kaum Originalteile erhalten geblieben. Das Sortiergebäude, das heute lediglich in seinen Außenmauern dem ursprünglichen Bau Kellers entspricht ist ein Beispiel dafür, dass historische Hinterlassenschaften oftmals erst Jahre später anerkannt werden und an Wertschätzung gewinnen. Seither wurde nur wenig Wert darauf gelegt, diese Baukunst Jean Kellers zu würdigen und zu erhalten, sodass das ehemals prächtige Gebäude heute kaum mehr die einst repräsentative Bedeutung von Industriebauten erahnen lässt.

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Lena Kirschner, Hochschule Augsburg

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